Die Thüga SmartService GmbH hat das erste Smart Meter Gateway (SMGW) des Herstellers EMH metering GmbH & Co. KG erhalten und in ihrem Blockheizkraftkraftwerk installiert. Damit kann das Unternehmen ihren Kunden bereits zwei von den aktuell drei zertifizierten SMGW für den verpflichtenden Rollout anbieten.

„Wir haben bundesweit das erste Smart Meter Gateway des Herstellers EMH metering erfolgreich eingebaut und bewiesen, dass es den Anforderungen des Rollouts entspricht. Das ist ein bedeutender Meilenstein“, sagt Franz Schulte, Geschäftsführer der Thüga SmartService (TSG). Ein Elektroinstallateur, der während der Corona-Pandemie zur Notbesetzung der TSG gehört, hat Ende März im Blockheizkraftwerk auf dem Firmengelände in Naila das SMGW verbaut. Bereits ein Jahr zuvor hat die TSG das zertifizierte SMGW des Herstellers Power Plus Communications AG (PPC) ebenfalls dort installiert. Beide Geräte sind in der gleichen Messung geschaltet und in die Smart Meter Gateway Administrations-Plattform der TSG integriert. Einige Kunden des Unternehmens haben schon mit dem Einbau der PPC-Geräte begonnen.

Gesamte Prozesskette erprobt

Verbaute Smart Meter Gateways der EMH im BHKW der Thüga SmartService in Naila ©Thüga SmartService

Im Rahmen einer Entwicklungskooperation hat die TSG mit der EMH metering über Monate die Prozesskette mit dem EMH Smart Meter Gateway unter Laborbedingungen erprobt. „Nach langer Vorarbeit, haben wir nun sämtliche Prozessschritte – von der elektronischen Bestellung des Geräts, der Auslieferung per „Sicherer Lieferkette“ (SiLKe) im Safe Bag inklusive Validierung mit der mobilen Anwendung der TSG, über den physikalischen Einbau bis hin zur Inbetriebnahme und der Übertragung von Messwerten an die Smart Meter Gateway Administrations-Plattform – unter realen Bedingungen vollzogen“, erklärt Andreas Gluth, Bereichsleiter Forschung und Entwicklung. Auch nach dieser erfolgreichen Pilotierung wird die TSG an der Weiterentwicklung der Hardware mitwirken.

Interoperabilität der Geräte ist entscheidend

Die TSG arbeitet grundsätzlich herstellerunabhängig und wird mit allen Geräteherstellern kooperieren, die ein zertifiziertes Gerät für den Rollout anbieten. Wichtig ist dem Unternehmen, dass das Smart Meter Gateway interoperabel ist, also mit vielen verschiedenen Zählern und Herstellern kommunizieren kann. Das ist wirtschaftlicher und effizienter, denn durch die Standardisierung entfallen mögliche Anpassungen an die Systemumgebung.

TSG bietet Vorteile bei der Zertifizierung und dem Workforce-Management

„Unsere Leistung hören nicht bei der Administration der Geräte auf, sondern wir bieten Messstellenbetreibern, aber auch Endkunden weitere Mehrwerte“, hebt Martin Pister, Abteilungsleiter Metering hervor. So entfallen für Messstellenbetreiber die zeit- und kostenintensive Zertifizierung, da die TSG  bereits nach ISO 27001 auf Basis von IT-Grundschutz direkt vom Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik zertifiziert ist. Die Zertifizierung gilt als größte Einstiegshürde für eine eigene Smart Meter Gateway Administration. Darüber hinaus bietet TSG über die klassische Administrierung der Geräte ein Workforce-Management-System. Dieses beinhaltet eine mobile Anwendung für Smartphones, die den Monteuren die Installation der SMGW erleichtert. Weiterhin bietet ein intelligentes SIM-Karten-Management eine Kostenoptimierung durch eine selbstständige, optimale Auswahl der Tarifstufe. Abgerundet wird das Paket durch eine Visualisierungsplattform, in der sich Endkunden ihre Messwerte anzeigen lassen können. Damit ermöglichen die Messstellenbetreiber ihren Kunden auch die händische Rechnungskontrolle, zu der das Messstellenbetriebsgesetz sie verpflichtet. Insgesamt werden die Prozesse somit effizienter und wirtschaftlicher.