Die am 9. Juli von der dena vorgelegte Studie „Einführung von Smart Meter in Deutschland: Analyse von Rollout-Szenarien und ihrer regulatorischen Implikationen“ verschafft nach Auffassung der Thüga-Gruppe die notwendige Transparenz über Kosten, nimmt gleichzeitig aber auch zu regulatorischen und organisatorischen Herausforderungen aus dem Blickwinkel von Netzbetreibern Stellung.

„Unser Ziel war, gemeinsam mit der dena und weiteren Projektpartnern außerhalb der Thüga-Gruppe, der Politik für die anstehenden Entscheidungen über die Einführung von intelligenten Zählern und Messsystemen die notwendige Kostentransparenz zu verschaffen“, so Ewald Woste, Vorsitzender des Vorstandes der Thüga Aktiengesellschaft. “Das ist uns gelungen.“ Das Wissen und die Daten von folgenden Partnern der Thüga-Gruppe sind mit in die Studie eingeflossen: DREWAG – Stadtwerke Dresden GmbH, Stadtwerke Wiesbaden Netz GmbH, Harz Energie Netz GmbH, Mainova Aktiengesellschaft, N-ERGIE Netz GmbH, enercity Netzgesellschaft mbH, Netzgesellschaft mbH Chemnitz, Thüga Energienetze GmbH, WEMAG Netz GmbH.

Aus Sicht der Thüga-Gruppe sind drei Sachverhalte besonders klar herausgearbeitet geworden

Die Kosten für eine Ausstattung von einer Million Messpunkten liegen zwischen 467 und 837 Millionen Euro. Nach Empfehlung einer Studie des Bundeswirtschaftsministeriums sollen in den nächsten Jahren bis zu 50 Millionen Messpunkte mit intelligenten Zählern und Messsystemen ausgestattet werden. Dem gegenüber könnten durch konsistente Anpassungen des Ordnungsrahmens energiewirtschaftliche Vorteile realisiert werden. Aus Sicht der Thüga liegt es jetzt an der Politik, diese Fakten zu bewerten und über die Einführung der intelligenten Zähler und Messsysteme zu entscheiden.

Die Studie legt zweitens ferner dar, dass – je nachdem, welches aktuell bestehende Instrument betrachtet wird – die derzeitige Anreizregulierung dazu führt, dass sich Rückzahlungen der Investitionen für die Netzbetreiber um bis zu zehn Jahre verzögern. Dieser unbefriedigende Zustand, der heute im Grundsatz auch für Investitionen in den Aus- und Umbau der Netze besteht, würde die Ergebnis- und Liquiditätssituation bei den Verteilnetzbetreibern weiter verschlechtern und ist nach Auffassung der Thüga-Gruppe nicht hinnehmbar. Die Bundesregierung ist hier gefordert, den Zeitverzug bei Investitionen im Verteilnetz zu beseitigen, um die Unternehmen nicht in eine Liquiditätsfalle zu zwingen.

Drittens macht die Studie zudem deutlich, dass eine Einführung von intelligenten Zählern und Messsystemen nicht isoliert betrachtet werden darf, sondern nur in einem entsprechenden Marktdesign sinnvoll ist, das in dieser Form heute nicht existiert. Eine Vielzahl von gesetzlichen Maßnahmen sind notwendig, um den netzdienlichen Einsatz von Smart Meter zu ermöglichen. Die Unternehmen der Thüga-Gruppe regen in diesem Kontext an, die gemeinsam mit dem BDEW Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft e.V. und dem Verband kommunaler Unternehmen e. V. erarbeiteten Marktdesignvorschläge in die Diskussion einzubeziehen.

“Wir sind gespannt, wie die Politik die Ergebnisse der dena-Studie bewertet und stehen für eine konstruktive Diskussion weiterhin zur Verfügung“, fasst Michael Riechel, Mitglied des Vorstandes der Thüga Aktiengesellschaft, seine Einschätzung zusammen.

Thüga-Gruppe positioniert sich im Massenmarkt Gateway-Administration

Vor dem Hintergrund, dass von den prognostizierten 50 Millionen neuen Stromzählern in Deutschland allein auf die Thüga-Gruppe rund 5,5 Millionen entfallen, haben die Unternehmen weitreichende Vorkehrungen unternommen, um eine effiziente Einführung zu ermöglichen.

Durch die Zusammenarbeit der Unternehmen der Thüga-Gruppe mit der Thüga MeteringService GmbH (TMS) werden die energiewirtschaftlichen Kompetenzen und Erfahrungen gebündelt. So unterstützt TMS als IT-Entwicklungspartner das im Januar 2014 gestartete Projekt „Admin 6000“ der Thüga-Gruppe. Ziel ist, effiziente und kostengünstige Strategien für die großräumige Einführung von Messsystemen zu entwickeln. Michael Riechel betont: „Energiewirtschaftliche Kompetenz und die Kundenanforderungen zum Datenschutz stehen im Mittelpunkt des Projektes. Dies ist eine besondere Verpflichtung für die Unternehmen der Thüga-Gruppe, denn die Kunden vertrauen diesen.“ Peter Hornfischer, Geschäftsführer der TMS, kündigt an: „Wir haben in die notwendige technologische Entwicklung investiert und stehen bereit. Wenn die Politik Fakten schafft, werden wir ab 2016 deutschlandweit die Gateway-Administration als Dienstleistung anbieten. Mit unserem Kundenstamm und den Partnerunternehmen aus der Thüga-Gruppe erzielen wir deutliche Kostenvorteile durch Bündelung, wie sie auch von der Politik gefordert wird.“

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